Angler-Rind

Kennzeichen:
Mittelrahmig. Einfarbig dunkelrot bis sattbraun. Dunkles Flotzmaul. Im Milchtyp stehend, das heisst: lang und schmal mit geringer Bemuskelung. Von Natur aus Hörner jedoch meist enthornt.
Verbreitung:
Halbinsel Angeln an der Ostseeküste Schleswig-Holsteins. Wurde in viele andere Rassen eingekreuzt (Harzer Rotvieh, Frankenvieh, Glanvieh, sowie in Rinder Osteuropas), wobei die ursprünglichen Populationen zum Teil nahezu verdrängt wurden.
Herkunft:
Der erste schriftliche Nachweis des Angler Rindes stammt aus dem 17. Jahrhundert. 1879 wurde ein Herdbuch eingerichtet. Geschlossenes Stammzuchtgebiet. In der Landschaft Angeln liegen auf einer Fläche von 1000 Quadratkilometer auch heute noch die wichtigsten Zuchtbetriebe.
Eigenschaften/Leistung:
Milchbetontes Zweinutzungsrind. Gute Anpassungsfähigkeit an extreme Klimabereiche. Hervorragende Marschfähigkeit durch gesundes Fundament und gute Klauen. Die mittlere Jahresmilchmenge betrug 1991 5800 kg Milch bei 5,1% Fett. Besonders feine Fleischfaser. Niedriges Erstkalbealter, kurze Zwischenkalbezeiten, geringe Rate an Schwergeburten.
Besonderheiten:
Vererber auf Mastitisresistenz positiv geprüft.
Bestand:
1993 wurden noch etwa 12000 Angler in Deutschland gehalten. Aufgrund der Einkreuzungen mit anderen Rassen (Ayrshire, Rotes Dänisches Milchvieh) ist der Anteil reinrassiger Tiere auf nur 100 Tiere zurückgegangen. Es sind dringende Erhaltungsmaßnahmen notwendig.
Gefährdungsgrad:
Kategorie I (extrem gefährdet) laut der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen.