Gepard
Diese Katze (Acinonyx jubatus) ist an hundeähnlichsten, denn sie gleicht mit der nicht sonderlich grosskatzenhaft ausgeprägten Schädelform, dem hetzhundähnlichen Körperbau samt extrem langen Läufen (mit enormen Hinterhandkeulen) und vor allem mit den nichteinziehbaren Krallen eher einem Hetzhund als einer "normalen" Grosskatze wie Leopard oder Löwe. Sie können auch, wenn als Jungtiere an Menschen gewöhnt, handzahm werden.

Geparde erreichen eine Schulterhöhe von 65 bis 85 Zentimeter bei 45 bis 65 Kilo Gewicht. Sie werden in freier Wildbahn maximal 15 Jahre alt (bei guter Versorgung im Freigehege bis zu 20). Eine Gepardin wirft meist ein bis zwei, sehr selten mal vier Junge nach einer Trächtigkeit von drei Monaten. Sie leben in sehr kleinen Rudeln, höchstens mit drei erwachsenen Tieren, die meist auch Geschwister sind.
Der tagaktive Hetzjäger ist mit bis zu 110 km/h das schnellste Säugetier der Erde. Diesen Speed kann der Gepard jedoch nur kurze Zeit halten, ist als kein Ausdauerjäger wie etwa ein Wolf, sondern ein Sprinter; das ist katzentypisch. Nach dieser kraftraubenden Beschleunigung schafft es der Gepard gerade noch, eine Gazelle niederzureissen und mit einem Schnauzenbiss zu ersticken.
Dann muss sich der Sprinter erholen; dies ist ihr Nachteil, weil ihnen dann aufmerksam gewordene Löwen oder Hyänen die Beute streitig machen. Vor allem die jungen Geparden sind eine Beute für diese beiden deutlich stärkeren Nahrungskonkurrenten. Dazu kommt noch, dass Geparden kein Aas fressen, sie brauchen also Frischfleisch.
Die asiatische Schlag (Acinonyx jubatus venaticus) ist bedroht. Es gibt noch einzelne Tiere im Iran, in Turkmenistan, Afghanistan und Pakistan. Experten aber glauben, dass dieser Bestand ausstirbt.
Noch gilt die grazile Grosskatze in Afrika nur als "gefährdet", noch nicht als "bedroht". Die grösste Verbreitung finden Geparde noch in Namibia, wo nach einer sehr groben Schätzung zwischen 1 500 und 5 000 Exemplaren und damit ein Drittel des gesamten vermuteten Bestands lebt.

Der heutige Lebens- und damit Nahrungsraum sind die Farmen der Viehzüchter. Sie sind auch die grössten Feinde der Geparde, neben den nahrungskonkurrierenden Löwen und teilweise Hyänen. Viele Farmer erschiessen Geparden. Das namibische Umweltministerium will das kontrollieren, das Projekt nennt sich "staatlich kontrollierte Trophäenjagd". Die Koordinatoren hoffen dadurch, dass die Farmer nicht diese eigene Pfründe selber ausrotten. Die Farmer bringt ein Gepard bis zu 700 Dollar.
Projekte wie die Farm der Harnas in Namibia kaufen die Geparden auf, die in die aufgestellten Fallen gegangen sind. In der Hoffnung, sie anderswo wieder ansiedeln zu können. Doch es fehlt die geeignete, fast unbesiedelte Gegend für diese Hetzjäger. Auch die Art des Abkaufens ist umstritten. Ein anderes Forschungszentrum ist das Okatuma Wildlife Research des deutschen Ehepaars Birgit und Harald Förster. Die verzichten aber darauf, den Farmern Geld dafür zu geben, dass sie keine Geparden erschiessen. Sie wollen nur die gefangenen Tiere nur aufnehmen und woanders wieder freilassen.